Ich stelle mich in an die Spitze einer dreieckigen Fläche von hohem Gras, welche durch Fussgängerpfade an ihren Seiten begrenzt wird. Die Grundlinie wird durch den Container gebildet, der mit Pfählen an der Seite bestückt ist, an denen sich Kletterpflanzen hochranken. Zuvor habe ich Äste gesucht und gebrochen, verwende sie als improvisiertes „Stativ“ fürs i-Phone.
Monat: August 2016
Goldberg365_166_30.Aug.2016
Der Mann im blauen Adidas Sportdress steigt behutsam über die Brombeerhecken, welche den Zugang um die Absperrung herum zum überwachsenen und vom Verkehr isolierten Stück Strasse gewährt. Ein Stück Strasse neben einer der vielen Bahnlinien, die hier verlaufen.
Goldberg365_165_29.Aug.2016
Seltsame Stadt-Landschaft. Ein Stück Strasse, das ins Nirgendwo führt, plötzlich abbricht, eine Art Skulptur, durch eine Kette mit Schloss gesperrt, ein Schild, „Privatbesitz, betreten verboten“. Der Zeit anheimgegeben. Wer wohl der „private“ Besitzer einer fehlgeleiteten öffentlichen Strasse ist?
Goldberg365_164_28.Aug.2016
Auf dem Weg zum Praterstadion entdecke ich plötzlich diese Kreuzung mit vier Tafeln auf einer Verkehrsinsel, welche endlos den Weg im Kreis weisen. Ich halte an, lege den Marker auf, der nun wie die Schleife der AIDS Hilfe aussieht. Letztes Sonnenlicht des Tages wirft dünn meinen Schatten auf die Innenseite einer Tafel, die mit kryptischen Tags beschriftet ist. Im Zentrum, verbogene Schrauben.
Goldberg365_163_27.Aug.2016
Hitze. Wenig Verkehr an diesem Samstagnachmittag in der Nähe der Zollfreilager zwischen Carouge und Etoile. Ein schmales Band von Schatten, sich langsam weitend über Zeit. Minimale Bewegungen. Wissen, wo der Rücken ist, wo die Arme sind, blind spots.
Goldberg365_162_26.Aug.2016
Le „chemin du repos“ „Weg der Ruhe“, an dem ich für ein paar Tage wohne entpuppt sich als Zubringerstrasse zum Friedhof. Vor wenigen Stunden habe ich die Nachricht vom Tod eines Künstlerkollegen, mit dem ich im Team an der Kunst Uni zusammenarbeitete bekommen. Mich macht das sehr betroffen und löst eine tiefe Traurigkeit aus.
Goldberg365_161_25.Aug.2016
Gegenüber einer Bushaltestelle, direkt vor einem Bildhaueratelier sind Steine, alte und unbehauene angrenzend an den Gehsteig geschlichtet. Sie ziehen mich an und ich breite meinen Marker entlang der gestapelten Haufen aus. Ich suche ihre Nähe, berühre sie, erst nur mit der Oberfläche der rechten Hand, mit den Fingern, mit der ganzen Hand schliesslich.